Zwei der Büttel hat sie einst auf Bestellung gefertigt, jetzt waren diese „in die Jahre gekommen“ und mussten renoviert werden. Doch damit nicht genug: Drei neue Neuenrader BüttelBestellungen flatterten der Neuenraderin als Auftrag auf den Tisch des Hauses. Sie sollen den Landwirten auf ihren Ständen optisch zur Seite gestellt werden, wenn sie auf dem diesjährigen Gertrüdchen mit Produkten und Tieren zu sehen sind. Etwa einen Meter ist der Büttel groß und knapp einen halben Meter breit, „weil der Mann auch Platz braucht, um die Glocke zu schwingen“, berichtete Designerin Hartstein. Aus Styrodur (feinporiger als Styropor und fester in der Konsistenz) wird die lustige Figur herstellt. Irmhild Hartstein: „Das ist nicht so nebenbei zu schaffen. Jede Figur wird zunächst auf die Styrodurplatte frei Hand aufgezeichnet. Das bedeutet, dass sie durchaus etwas unterschiedlicher in der optischen Darstellung seien können.“ Neben dem künstlerischen Können ist auch handwerkliche Fähigkeit gefragt, wenn die Figur mit einer erhitzten Säge ausgeschnitten wird. Danach wird die Figur mit einer weißen Kunststoffbeschichtung belegt, damit die Farben besser aufgetragen werden können. „Verwendet werden nur die Acrylfarben blau, rot und gelb und die Glocke wird rötlich-bräunlich abgemischt, damit ein goldener Glanz sichtbar wird“, verrät Irmhild Hartstein und fügt hinzu, „dass die richtige Gesichtsfarbe erst dann zustande kommt, wenn sie terrar di sienna gebrannt ist.“ Drei Wochen benötigt die Multikünstlerin (sie malt, zeichnet, plastiziert und verfasst kleinere Geschichten), um die drei neuen Neuenrader Büttel zum optischen Dasein zu erwecken. Dann fügt sie augenzwinkernd hinzu, dass „das durchaus ein langer Gestaltungsprozess ist und der Büttel mit vielleicht 250 Gramm zwar ein Leichtgewicht ist – aber zum Gertrüdchen wird das trotzdem ein starker Neuenrader Junge sein!“